home

Lösungen für vielfältige Herausforderungen.

 

Digitalisierung, GenAI und Marketingtechnologien verändern das Absatz- und Kommunikationsspektrum. Präzise Zielgruppen-Ansprache, Kundenerlebnis-Inszenierung, CX-Skalierung erfordern neue Lösungen.


Ich unterstütze Unternehmen und Agenturen dabei, komplexe Themen zu ordnen, klare Botschaften zu entwickeln und Playbooks zu erstellen, die Strategie, Marketing, Vertrieb und Content effizient miteinander zu verbinden.

Mit langjähriger Erfahrung in komplexen Märkten und einem KI-gestützten Workflow erhöhe ich die Qualität, Konsistenz und Geschwindigkeit für alle, die Wirkung nicht dem Zufall überlassen wollen.

 

Persönlich und professionell: 
Deine Marke, Deine Kommunikation.

  • Ich bringe Ordnung in Themen und Botschaften
  • Ich übersetze komplexe Themen in Klarheit
  • Ich mache aus Strategie nutzbare Kommunikation
  • Ich entwickle Strukturen, die Teams entlasten
  • Ich schärfe Positionierungen, bevor Inhalte entstehen
  • Ich verbinde Denken und Machen in einem System

 

Die strategische Grundordnung für klare Marken- und Marktkommunikation.

Das Foundation Playbook schafft die Struktur, die Unternehmen brauchen, bevor sie Inhalte produzieren.
Es ordnet Positionierung, Narrative, Zielgruppenlogik und Customer Experience in einem System, das Orientierung gibt — intern wie extern.

Was drinsteckt:

  • Präzise Positionierung (relevant, belastbar, differenzierend)
  • Erzählung & Leitgeschichte
  • Messaging Core (Botschaften, Logik, Argumentation)
  • Audience Framework (Bedingungen, Treiber, Entscheidungsmechanik)
  • CX-Logik (wer erwartet wann was – und warum)
  • Brand Voice (sprachliche Prinzipien statt Wortlisten)

Was es leistet:

Teams kommunizieren nicht mehr aus Gewohnheit, sondern aus Struktur.

Wie Botschaften über Kanäle, Formate und Reisen hinweg wirken.

Das Interaction Playbook übersetzt Strategie in Kommunikation.

Es zeigt, wie Inhalte kanaladäquat abgespielt werden, wie Botschaften sich über Journeys entfalten – und wie Formate wirken, ohne die Marke zu verwässern.
 

Was drinsteckt:

  • Channel Logic (welche Botschaft in welchem ​​Umfeld wirkt)

  • Formatgestaltung (Langform, Kurzform, Social Media, Vertrieb)

  • Messaging-Varianten (7-Wort-Hooks, Kernaussagen, Argumentationslinien)

  • Multichannel-Flow (wie Inhalte miteinander korrespondieren)

  • Inhaltssäulen (strukturierte Themenarchitektur)

  • Social- & Sales-Enablement (kommunikative Orientierung, keine Skripte)

Was es leistet:

Kommunikation entsteht nicht fakultativ, sondern entlang einer sinnvollen Logik.
Teams wissen, wie aus Strategie operative Wirkung wird.

 


 

 

 

Kommunikation als System: wiederholbar, skalierbar, messbar.

Das Performance Playbook ist die operative Ebene. Es definiert, wie Marketing, Vertrieb und Content produktiv zusammenarbeiten – für wiederholbare, skalierbare Kommunikation.

Was drinsteckt:

  • operative Content-Engine (Prozesse, Rollen, Takte)
  • Kampagnen- & Redaktionslogik
  • Vertriebs-Kommunikation (Sequenzen, Argumentationsstrukturen, Dialogdesign)
  • KI-gestütztes Modul (für Struktur, Forschung, Contentproduktion)
  • KPI-Matrix & Signale
  • Optimierungslogik (Feedback, Priorisierung, nächste Aktionen)

Was es leistet:

Kommunikation wird steuerbar. Schneller, präziser, reproduzierbar.

Strategische Positionierung, Narrative und Playbooks.

Hochwertige Schlüsselprodukte für für Unternehmen und Agenturen, die klare Botschaften und produktive Systeme aufsetzen und vorantreiben wollen.

Ich schärfe Positionierungen, entwickle Narrative und baue Playbooks, die Marketing, Vertrieb und Content in eine funktionierende Struktur bringen. Damit erhalten Teams die Systeme, die Sie sofort einsetzen können.
 

Schnittstelle und Leistungsverstärker.

Ich arbeite dort, wo Marketing, Vertrieb und Content zusammenlaufen. Und sorge dafür, dass:

  • Strategie einleuchtet
  • Botschaften Biss und Präzision haben
  • Content verwertbar wird
  • Prozesse schneller werden
  • KI sinnvoll eingebettet wird

Kurz: Ich verbinde Denken und Machen.

ABOUT ME

Früher Texter, heute Systementwickler 

  • Schreiben ist der letzte Schritt, nicht der erste.
  • Ich entwickle die Logik hinter allen Inhalten.
  • Kommunikation beginnt mit Klarheit, nicht mit Text

Branchen-Fitness

Automotive, Digitalisierung, Energiewirtschaft, Financial Services, Gesundheit und Medizin, Software, Recyclingindustrie.

 

PARTNER AGILER TEAMS

Kräfte bündeln, Kundenwert steigern

In der Rolle des Outsourcing- und Sparringspartners kooperiere ich mit Marketing- und IT-Abteilungen in Agenturen und Unternehmen.

Für Unternehmen

Struktur für Teams, die Klarheit brauchen.

Unternehmen erhalten Playbooks, die:

  • Positionierung, Marketing und Vertrieb auf eine Linie bringen
  • die Kommunikation kanalübergreifend anschlussfähig machen
  • interne Diskussionen verkürzen
  • Inhalt von „Produktion“ auf „Relevanz“ umstellen
  • die Grundlage für CX und Multichannel-Exzellenz bilden

Kurz:
Unternehmen erhalten  Orientierung , Sprache und ein System , das sie produktiv macht.

 

Für Agenturen

Strategische Tiefe, die gute Kreation braucht.

Agenturen beauftragen mich als Zulieferer:

  • für klare Botschaften und präzise Positionierungen
  • für belastbare Narrative für Etats, Pitches oder Markenentwicklungen
  • für Content- oder Kampagnenlogik auf stabiler Basis 
  • für Strukturierung der Kundenkommunikation, ohne interne Ressourcen zu sprengen
  • für schnelle, hochwertige strategische Qualität
Kurz:

Ich liefere Agenturen das strategische Fundament,  auf dem sie kreativ arbeiten können.

Credo:

Keine Konkurrenz, sondern Qualitätspartner.

 

CONTENT-DEVELOPMENT

Breites Spektrum an Themen und Formaten 

Das redaktionelle Spektrum von joppCommunications umfasst Long-Copywritings, Advertorials und Interviews, Storytelling, Blogs und Posts für die Vertriebs-, Corporate- und Marketing-Kommunikation. Auf Anfrage auch Vorträge, Keynotes und Manuskripte (für C-Level) sowie eigene Publikationen.

Auswahl Blogposts für Kunden:

Blog-Autor:

Steinbeis Papier Blog
joppKommunikationsblog

Bücher

Arbeitsmarktintegration durch Erwerb beruflicher Sprachkompetenz.
Zusatzqualifikation für Lehrkräfte (DaZ)

Klaus E. Jopp
64 Seiten
ISBN-9783346966759
GRIN Verlag
München 2023
 

Weinen Wüten Lachen Wie ich Abschied und Trauer erlebte
Klaus E. Jopp
200 Seiten
ISBN-13: 9783740751463
Verlag: TWENTYSIX
Norderstedt 2018 (2. Auflage)

Finden Sie Ihren Persönlichkeits-Code!
Klaus E. Jopp
192 Seiten
ISBN 10: 3451052229
Herder, Freiburg 2002

Praktisches Kursbuch Rücken
Prof. Dr. med. Bernd Rosemeyer / Klaus E. Jopp
272 Seiten
ISBN-13: 9783896047649
2. Auflage, Weltbild Augsburg 2002

Positiv denken, zufrieden leben
Klaus E. Jopp
240 Seiten
ISBN-13: 9783896044099
Weltbild Augsburg 2001

Print-/Onlinemedien
Gastbeiträge, Namensartikel

FAZ PR-Magazin Rheinischer Merkur
Horizont Golfjournal Focus Cembra
Digital Imaging PBS Magazin

 

 

 

Referenzen

Kunden, Marken, Projekte

Eine Auswahl an Marken, die joppCommunications strategisch, konzeptionell und reaktionell teilweise über Jahre begleiten durfte und begleitet. 

ALPEIN Software Unternehmensgruppe
Die Unternehmensgruppe bietet gemeinsam mit ihrer Schweizer Tochtergesellschaft ALPEIN Software Swiss Software- und IT-Solutions für mittelständische Unternehmen. Eigene Produkte für IT- und Datensicherheit wie SWISS SECURIUM , SAP-Produkte und SAP Extensions sind Teil des Portfolios. Meine Leistungen: Beratung, Schärfung der Positionierung, Überarbeitung des gesamten Contents, Redaktion.

A-ROSA Resorts 
Premium- und Luxusresorts: Markenworkshop, Markenrelaunch, Anzeigenkampagnen, Endkunden- und Vertriebskataloge, Dialogmarketing, Marken- und Produktfilme.

A-ROSA Kreuzfahrten
Anbieter von Premium-Flusskreuzfahrten: Reisekataloge, Vertriebskommunikation.

BMW Bank
Führender Finanzdienstleister im Automobilsektor: Corporate Wording Entwicklung, Dialogmarketing-Kampagnen, Launches & Relaunches, HO-Kommunikation, POS-Kampagnen, Finanzierung, Leasing, Versicherungen, Vermögensmanagement & Finanzprodukte, Eroberung, Loyalisierung & Kundenrückgewinnung, Maßnahmen für die Kernmarken BMW, MINI und BMW Motorrad.

FIBRO GmbH
Modulares Content- und Value Selling Konzept für Rundtische und Rundschalttische.

Fred vom Jupiter
ist gelandet; mit exorbitant guten Ideen und einem kreativen Toolset für alles, was Marken in der Umlaufbahn nachhaltigere Aufmerksamkeit bringt. joppCommunications steuert das Textkonzept für die Landung bei. 

Liebherr Planierraupen
Content-Development und Content-Planning für Liebherr Planierraupen (Generation 8).

Lufthansa City Center
Internationale Reisebürokette (Touristik, Businesstravel): Marken- und Dialogkommunikation (B2B, B2C), Vertriebs-Marketing, Kampagnenentwicklung, Ziel- und Strategieplanung, Multi-Media-Kommunikation, Online-Kommunikation.

Mein Reisespezialist
Marke der Raiffeisen-Touren RT-Reisen GmbH (rtk): Katalogkonzeption, Katalogredaktion, Vertriebsmarketing.

Schwing Stetter
Messages-Development für Autobetonpumpen, Fahrmischerr und Hybridkonzept.

Steinbeis Papier
Europas Marktführer für grafische Recyclingpapiere: Webauftritt, Markenentwicklung und Markenführung, Dialog- und Vertriebsmarketing, Kampagnen, Public Relations, Blogentwicklung, Content-Marketing, Social Media, Online-Kommunikation; Steinbeis  Vertriebsportal , Steinbeis  Unternehmensseite

Steinbeis Holding
Family Office und Beteiligungsgesellschaft: Unternehmensauftritt, Webseiten Geschäftsfelder, Content-Marketing, SEO-Marketing, PR.

Steinbeis Energie GmbH

Die Steinbeis Energie GmbH ist der B2B-Partner für die Planung und Realisierung emissionsarmer Kraftwerkstypen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Einsparung von Primärenergien führt zu einer erheblichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes und trägt zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland und Europa bei. Meine Leistungen: Beratung, Konzeption, Content-Entwicklung und Redaktion.

Steinbeis Umweltfreundliche Energieerzeugung

Umweltfreundliche Energieerzeugung ist ein Geschäftsbereich der Steinbeis Holding. Er unterstützt Unternehmen bei der Umstellung auf saubere Technologien. Das Portfolio: Konzeption, Planung und Finanzierung, Betrieb für Kraftwerkstypen wie Kraft-Wärme-Kopplung, Blockheizkraftwerk und Gasturbinen-Kraftwerk. Meine Aufgaben: Beratung, Konzeption, Content-Strategie und Entwicklung, Redaktion.

Swiss Digital Development
Das schweizer Corporate Finance Unternehmen positioniert sich als Consulting- und Development Partner. Es adressiert Start-ups und Unternehmen, die innovative Geschäftsmodelle in der digitalen Wirtschaft etablieren wollen. Meine Aufgaben bestanden in der Entwicklung der Menüstruktur sowie des gesamten Inhalts und der redaktionellen Umsetzung.

SYNCPILOT Group München / Augsburg
Das Software-Unternehmen ist auf 360-Grad-Lösungen für digitale Kundenberatung, Online-Vertragsabschlüsse mit elektronischer Signatur und Interaction Experience Management spezialisiert. Die beauftragten Projekte: Positionierungs- und Strategieentwicklung, Website-Relaunch, Marken- und Produktfilme, Aufbau Marketing, Interim-Management.

Theater Dortmund
5-Sparten-Haus, eines der größten Theater Deutschlands: Entwicklung Marken- und Salesportal, SEO/UX-Analysen, Leitbildmanagement (Engagement bis 2018).

Universität Siegen
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, IT für die alternde Gesellschaft. Workshop Science Positionierung (2020): Markenmodellierung, Positionierung und Kommunikationsentwicklung. 

vmm wirtschaftsverlag Augsburg
Redaktionelle Arbeiten für das Gästemagazin  GRENZENLOS (GAP, Grainau, Zugspitz Arena)
Redaktionelle Arbeiten für Fit For Job, das Magazin der IHK München und Oberbayern

Weitere Informationen auf Anfrage

 

 

profil

Chancenmetapher im Abseits. Das Corona-Paradox.

Abschied vom Status Quo.

„Die Pandemie-Krise ist eine Chance,“ war und ist vielerorts zu lesen. Ist das wirklich so? Und wenn ja, wofür und für wen? Nach Einschätzung des Handelsverbands Deutschland werden rund 50.000 Geschäfte im Einzelhandel schließen müssen, und das Ladensterben trifft mittlerweile auch die Großstädte. Weit über 150 Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds stecken bereits in der Rezession. Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone bricht um 8,8% ein, so die Prognosen. Gehören auch diese Zahlen zum Chancenpotenzial? 

The New Normal gibt die Richtung vor.

Die Worst-Case-Skala ließe sich weiter fortsetzen und man muss kein BWL-er sein, um Bedeutung und Auswirkungen der Corona-Krise für Wirtschaft, Gesellschaft und das Zusammenleben zu begreifen. Wir alle stecken in einem Paradox. Lösungs- und Präventionsmaßnahmen treffen gleichermaßen auf Akzeptanz und Abwehr, auf Rationalität und Emotionalität, und eine Sehnsucht nach dem „Status Quo“ der Prä-Pandemie-Phase bricht auf. Den aber gibt es nicht mehr, wie die Puristen der Krise lehren. Eine Hermeneutik des „New Normal“ dehnt sich von der Ökonomie bis zur virtuellen Organisation gruppendynamischer Corporate-Prozesse aus. Doch nichts an dem „neuen Normalen“ ist wirtschaftlich normal. Nicht für die Reisewirtschaft, Gastronomie, Kulturszene, Messegesellschaften, Eventfirmen, Agenturen, unternehmensbezogene Dienstleistungen, Verkehr und Lagerei oder Groß- und Einzelhandel. 

 

Jeder ist für jeden eine potenzielle Gefahr, oder doch nicht? Der Streit der Wissenschaft.

Shut-down, Lock-down, Corona-Maßnahmen sind ein ungeliebtes, aber notwendiges Arrangement mit der neuen virologischen Wirklichkeit. Die Wenigsten begreifen diese als Rohstoff oder Chance für neue Geschäftsmodelle, Wachstum und Produktivität. Business as usual, Arbeitnehmeralltag, kulturelles und öffentliches Leben wurden im existenzialistischen Sinne des Wortes „geworfen“ in den Inkubator des Rückzugs – Home-Office, Home Schooling, Home-Kita. Traumatisierungen und Spätschäden für Kinder und Schüler, mahnen Psychologen, unvermeidlich propagieren Virologen. Ich muss zugeben, mir eine eindeutige, wissenschaftlich fundierte Meinung zu bilden, fällt schwer. Empirisch betrachtet, scheinen die Distanz- und Masken-Maßnahmen zu greifen, gemessen an den vielfältigen KPI des RKI und der Johns-Hopkins, wie dem situativ unterschiedlich einzuschätzenden Reproduktionsfaktor. 

Das „Social Distancing“ ist eine Herausforderung. Eine Verhaltensregel, die zum Verhaltensmuster mutiert und eine gewisse „Leibfeindlichkeit“ entwickelt. Abstand dient zwar dem Gemeinwohl (u. a. wegen der Aerosole), widerspricht nach dem Sozialpsychologen Gerald Echterhoff jedoch unseren Verhaltensweisen als „ultrasoziale Spezies“. Zusammenrücken in Krisenzeiten, das geht nicht. Rückzug schwächt auch das WIR-Gefühl, den kollektiven Sinn.

Nähe ist sozial, Distanz a-sozial.

Der französische Philosophen Maurice Merlau-Ponty stellte in seinen Studien über die „Leibphänomenologie“ die Bedeutung der leiblichen Erfahrung für das Selbst- und Weltverhältnis in den Mittelpunkt seiner phänomenologischen Forschung. Nach ihm führt eine rein reflexive, abstrakte Einstellung und Beziehung zur Welt zu Wahrnehmungs- und Empfindungsstörungen, da sie die leibliche Interaktion mit dem Leben ausklammert. Ob Menschen einen Draht zueinander haben, jemand Charisma hat, inspiriert oder motiviert, setzt Nähe und Demaskierte voraus. Neuere soziologische Studien bewerten den Körper als Objekt und Instrument zur Durchsetzung individueller sowie kollektiver Interessen und Machtansprüche. Inwieweit die virtuelle Führung eine ähnliche Wirkung hat, wie die „leibliche Präsenz“, muss sich statistisch noch zeigen, wenn die Effekte des Home-Office und der digitalen Interaktionen ausgewertet sind.

Der Verlust der „Sonderstellung des Menschen in der Welt“.

Kommunikation in den antiviralen, bakterienfreien Raum des Virtuellen zu verlagern, kann nur eine Übergangslösung sein. Nach über 200 Stunden Teams-, Go-to-Meeting und Skype-Meetings mit Kunden, Projektgruppen und Entscheidern muss ich feststellen, das Artifizielle, die Simulation der Begegnung, ist zwar effektiv, aber ebenso hat sie etwas Antiseptisches. Der Wunsch, endlich mal wieder jemandem die Hand zu schütteln, eine haptische Verbindung zum Du herzustellen, lässt sich auf Dauer nicht aus dem Business ausgrenzen. Insofern hoffe ich auf eine „neue, alte“ Normalität der „Nähe“. 

Der Widerspruch der Freiheit. 

Die Pandemie hat die „Sonderstellung des Menschen in der Welt“ (Max Scheler) vorübergehend aufgehoben. Aber auch bewährte Krisenmanagementszenarien. Wir müssen uns diese Welt in verantwortlicher Weise neu aneignen. Der soziale Imperativ der Vernunft, sich zum Wohle aller mit den Corona-Maßnahmen zu solidarisieren, ist Einsicht in Notwendigkeit. Andererseits fordert ein Verständnis von Freiheit ihr Recht. Doch, ist es rechtens und vernünftig, wenn dieses Verständnis zugleich die Gefahr in sich birgt, dass die „Freiheit“ von Party-Meilen, Demonstrationen und Versammlungen wieder in Unfreiheit mündet – in Einschränkungen, Ausgangssperren u.ä.m. wegen steigender Infektionszahlen?! Ein Paradox, das wohl erst die Pharmakologie und Medizin wird auflösen können. Bis dahin heißt es ganz im Sinne Rousseaus, einen neuen „Gesellschaftsvertrag“ der Vernunft zu schließen. Einen Anspruch auf objektive Wahrheit kann niemand erheben, solange die Infektionswege nicht evaluiert wurden. Bis dahin muss die Wissenschaft weiterhin von Hypothesen ausgehen, selbst wenn die Zunft sich darin nicht einig ist.

Home-Office oder das Kloster in mir.

Wenn schon abschotten, warum dann auch nicht mal etwas aus der monastischen Ecke lesen. Mönche kennen sich mit dem Zustand des Allein- und Für-sich-Seins am besten aus. Jeder für sich und doch vereint im Glauben und Gebet. Ich lese (wieder einmal) Thomas Mertons „Im Einklang mit sich und der Welt“ (Diogenes Verlag, 1987). Wer seine Wesens- und Markenqualitäten erkennen will, findet in diesem Buch hinreichend Inspirationen. Einer der hervorstechenden Sätze: „Das kontemplative Leben ist eine Dimension unserer subjektiven Existenz. Es zu entdecken heißt, sich selbst neu entdecken. Man kann sagen, dass es das Aufblühen einer tieferen Identität auf einer neuen Ebene ist, einer anderen Ebene als die einer bloßen psychologischen Selbsterkundung, eine paradoxe neue Identität, die nur findet wer sich aus den Augen verliert, Sich finden, indem man sich verliert: das ist Teil der Kontemplation.“ (ebd. S. 197). Im Klappentext heißt es zu diesem Buch Schule der Einsamkeit. Einsam fühlte ich mich so manches Mal in dieser Ausnahmesituation, besonnen habe ich mich dauerhaft.

Rasanz versus Langsamkeit – auf Datenflows kann man echt neidisch werden.

Unbeeindruckt von der derzeitigen, globalen Langsamkeit powern digitale Kanäle und Werkzeuge Daten in gewohnter Rasanz durch das Netz. Sie bleiben unbeeindruckt vom „Stillstand der Welt“. In Ulrich Raulffs fantastischem Buch „Das letzte Jahrhundert der Pferde. Geschichte einer Trennung“ lese ich, dass zu Zeiten der Postkutsche die Fahrzeit von Frankfurt nach Stuttgart 40 Stunden betrug – inklusive Rastzeiten an 14 Orten. Goethes „Italienische Reise“ muss also eine Ewigkeit gedauert haben. Im Zeitalter der Supercomputer mit Petaflops Rechenleistungen von 10 hoch 15 Fließpunktoperationen pro Sekunde vermittelt die Drosselung der gewohnten Geschwindigkeit, wie relativ doch das Zeitempfinden sein kann.

Neues Mindset, neues Denken.

Vielleicht war und ist genau das die größte Herausforderung an Lock-down und den Corona-Maßnahmen, – das Zeiterleben. Das Zurückgeworfen-sein auf sich selbst, das Außer-Kraft-Setzen des gewohnten Tuns, den Tag mit einem neuen oder anderen Sinn aufladen zu müssen. Das ist annehmbar. Der Verlust an Wirtschafts- und Finanzkraft allerdings weniger. Diese ganze Situation neu und aus einem anderen Blickwinkel bewerten, Standards und Methoden hinterfragen, Einstellungen überprüfen – das ist die Herausforderung, die ich persönlich aus dieser Zeit mitnehmen. Und nie fand ich John Naisbitts Begriff „Mindset“ passender als heute.

 

Bildquelle: iStockphoto

Comments are disabled for this post.

0 Kommentare

blog