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Die ökologische Transformation. Über Bionik, den Wald und ‚Wohllebens Welt‘.

Die Natur, perfekter Baumeister und Ressourcen-Manager

„Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste.“ Ein Satz von Aristoteles den die Autoren Paul Benett und Steven Tanaka in ihrem beachtenswerten Buch „Bionik“ zitieren. Die Bionik ist ein junger Wirtschaftszweig, der die Natur nach möglichen Lösungen für die Technik erforscht. Diese „Werkspionage im Reich der Natur“ dient als Inspirationsquelle für Automobilbau, Robotik, Medizintechnik und Recyclingindustrie. Über Erstaunliches aus dem Pflanzen- und Naturreich schreibt auch die neue Heftreihe „Wohllebens Welt“ (erschienen 2019). Das Format selbst folgt dem Bauplan der Natur, „nichts zu verschwenden“. Für den Druck des Heftes wird ausschließlich Magazinpapier verwendet, das aus Sekundärressourcen (Papier aus dem Kreislauf) hergestellt wird.

Die Natur verschwendet nichts

Welche Geheimnisse die Natur dem aufmerksamen „Spion“ offenbart, wie ihr Stoffwechsel und die ökologische Transformation organischen Mülls funktioniert, sind einige der Themen des neuen Naturmagazins Wohllebens Welt. Die Heftreihe von GEO und Bestsellerautor Peter Wohlleben entführt den Leser auf eine Entdeckungsreise in die Faszination von Wald, Wiesen und Tierwelt. Wir erfahren „wie Bäume schlafen, wie eine Wiese klingt“ und welcher Käfer verendete Kleintiere unter die Erde bringt. Die Logik von Biosphären und natürlichen Systemen ist verblüffend. In der Natur herrscht ein System geschlossener Kreisläufe, in denen nichts verloren geht. Hier wird nur soviel konsumiert, wie nötig. Von einer Wegwerfgesellschaft keine Spur.

„Das uneingeschränkte Prinzip der Wiederverwertung und die Wiedereingliederung in Kreisläufe verschafft der Natur eine Umwelt-, Emissions- und Abfallbilanz, von der der Mensch nur träumen kann.“ Paul Benett, Steven Tanaka

Der ökologische Wandel in Industrie und Wirtschaft

In Industrie, Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor werden immer mehr Projekte realisiert, die zur Steigerung von Ressourceneffizienz und Ressourcenproduktivität beitragen. Gefördert durch hochklassige Foren wie der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis“ oder das Ressourceneffizienzprogramm der Bundesrepublik Deutschland (ProgRess). Steht die digitale Transformation in vielen Bereichen noch am Anfang, so hat sich die „ökologische Transformation“ in der industriellen Breite vielfach durchgesetzt. Energie- und ressourcenintensive Produktionsweisen werden von „ökologisch-integrierten“ Verfahren abgelöst. Beispiel Papierindustrie. Sie zählt zu den energie- und ressourcenintensivsten Branchen. Hier haben Hersteller wie Steinbeis Papier aus Glückstadt einen kompletten ökologischen Wandel vollzogen und die gesamte Wertschöpfungskette auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Für Menschen, die den Wald lieben, dürfte Recyclingpapier ein mehr als nützliches Produkt sein. Indem es Ressourcen schont, fördert es die Biodiversität. Und was wären Wald, Wiesen und Landschaften ohne biologische Vielfalt. Doch die ist bedroht. Ressourcen werden immer knapper. Allein Deutschland überzieht seit 3. Mai das Ressourcenkonto.

Naturtourismus braucht die „Marke Wald“

Ressourcen zu schonen und Biodiversität zu erhalten, ist nicht nur ein Anliegen von Naturschutzverbänden, sondern ein gesamtgesellschaftliches und ökonomisches Interesse. Gemäß einer Studie zum Naturtourismus in Deutschland interessieren sich 72 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung im Urlaub für „spektakuläre Landschaften“ und 71 Prozent für „in der Natur aufhalten“. Wandern, Tierbeobachtung, Naturexkursionen sind Werte, die deutsche Urlauber mit Naturtourismus in Verbindung bringen. Die Nationalparks Bayerischer Wald, Pfälzer Wald, Harz und Schwarzwald sind über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte und beliebte Marken. Als wichtiger Wirtschaftsfaktor generiert der Naturtourismus regionale Wertschöpfungseffekte. Das Segment verzeichnet pro Jahr über sechs Milliarden Euro Umsatz im Übernachtungsgewerbe, weitere rund vier Milliarden Euro für Ausrüstungen.

Die Wiederentdeckung des Waldes

Zum "Mythos Wald" pflegten die Deutschen schon immer eine besondere Beziehung. In der deutschen Romantik symbolisierte die „Blaue Blume“ die magisch-mythische Verbindung von Mensch und Natur. Sie steht für Fernweh, Wanderschaft und die Suche nach dem Glück. In Wagners Opern ist der Wald von geradezu mythologischer Bedeutung. Aktuell erlebt der Wald eine neue Renaissance. Mit seinem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ hat der Forstwirt Peter Wohlleben einen wahren Begeisterungssturm unter Lesern entfacht. Wochenlang führte er die Bestsellerlisten an, Auflagen in Millionenhöhe, Übersetzungen in über 30 Sprachen. Unter den Naturdenkmälern ist der Wald die Megamarke und ihn zu schützen, ist uns Deutschen ein ernstes Anliegen. Der Gedanke der nachhaltigen Nutzung der Wälder, nach dem nicht mehr Holz eingeschlagen werden darf, als nachwächst, geht bereits auf Schriften des 18. Jahrhunderts zurück. Den industriellen Holzeinschlag zu drosseln, ist nicht nur ein Kampf um den Erhalt natürlicher Ressourcen, sondern um die Bewahrung wichtiger Ökosysteme, zu denen Mischwälder und Bäume gehören. Mit welchen sensiblen „Wesen“ und intelligenten Kommunikationssystemen wir es beim Wald zu tun haben, lässt sich in dem neuen Naturmagazin des Gruner & Jahr Verlags „Wohllebens Welt“ wunderbar nachlesen.

Aktuell erlebt der Wald eine neue Renaissance. Mit seinem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ hat der Forstwirt Peter Wohlleben einen wahren Begeisterungssturm unter Lesern entfacht.

Der neue Trend: Waldbaden

32 Prozent der Landesfläche Deutschlands sind bewaldet. Für den neuen Freizeit und Life-Balance-Trend, das Waldbaden, bieten sich somit reichlich Möglichkeiten. Das Eintauchen in die angenehme Atmosphäre des Waldes, gewinnt in Deutschland an Beliebtheit. Waldbaden ist eine fernöstliche Tradition, die das japanische Landwirtschaftsministerium bereits Anfang der achtziger Jahre eingeführt hatte. Immer mehr Gemeinden in wald- und wasserreichen Gebieten wollen „ihr Grün“ vermarkten. Es laufen millionenschwere Forschungsprogramm, um die medizinische Wirkung des Waldbadens nachzuweisen. Der japanische Waldforscher Qing Li behauptet: „Wer einen Tag im Wald verbringt, hat sieben Tage lang mehr natürliche Killerzellen im Blut." Die Evaluierung steht noch aus. Erwiesen ist allerdings, dass Waldluft sauerstoffreich ist, staubarm und unser Immunsystem ankurbelt. Die ätherischen Öle in der Luft bewirken Stressabbau, senken den Blutdruck und steigern die Vitalität. Ein Grund mehr, sich für das sensible Ökosystem Wald zu engagieren und sich verantwortlich zu verhalten.

Wohllebens Welt und Recyclingpapier: Beispiele für die ökologische Transformation

Mit seinen Büchern, der gemeinsamen Heftreihe mit GEO und einem eigenen Waldprojekt setzt sich Peter Wohlleben für den Schutz des Waldes ein und mehr Verständnis seiner Nutzer ein. Auch die Politik ist engagiert. Sie hat sich dem Bedürfnis des Naturschutzes angenommen. Die ökologische und Artenvielfalt der Natur zu bewahren, erfordert weitere Schutzmaßnahmen auf politischer Ebene. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH Richtlinie) ist ein europäisches Regelwerk. Sie hat zum Ziel, wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu sichern und zu schützen. Die Vernetzung dient der Bewahrung, der Herstellung, Wiederherstellung und Entwicklung ökologischer Wechselbeziehungen sowie der Förderung natürlicher Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse.


„Einen Lehrer gibt es, wenn wir ihn verstehen; es ist die Natur,“ schrieb Heinrich von Kleist. Nachhaltigkeit und Bionik tragen dazu bei, dass in Wirtschaft und Industrie ein Umdenkungsprozess im Umgang mit der Natur läuft – in Bautechnik und Architektur, bei Werkstoffen, Sensorik, in sozialen und gesellschaftlichen Strukturen. Wie die Baumeister der Natur vorgehen, lässt sich z.B. in Wohllebens Welt im Beitrag „Gefiederte Architekten“ über Vögel oder „Staat der Frauen“ über Ameisen nachlesen. Das Buch Bionik greift ähnliche Konstruktionsweisen auf – wie die Wabenkernkonstruktionen der Bienen und ihr Einfluss auf Formgestaltungen.


Die Natur lebt uns vor, wie biologisches Recycling, die Verwertung von Reststoffen und geschlossene Stoffkreisläufe gehen. Für eine „ökologische Transformation“, die Umstellung von ressourcenintensiv auf ressourcenschonend, liefert sie unzähliges Anschauungsmaterial. Hersteller in der Recyclingpapierindustrie wie Steinbeis Papier in Glückstadt haben sich das zum Vorbild genommen. 100 Prozent Altpapier, 100 Prozent Reststoffverwertung, überdurchschnittliche ökologische Einspareffekte beim CO2-Ausstoß, beim Wasser- und Energieverbrauch. Wann immer wir Menschen den Wäldern und Ökosystemen ihre Ruhe lassen, wird es uns die Natur danken und uns ihre erstaunliche Welt offenbaren. Die neue, auf Recyclingpapier gedruckte Heftreihe Wohllebens Welt öffnet Augen und Sinne für die erstaunlichen Vorgänge im Tier- und Pflanzenreich.

 

Nota bene

Durch langjährige Beratungs- und Kommunikationsmandate von Unternehmen in der Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Recyclinindustrie verfüge ich über ein profundes Wissen in diesen Branchen. Ob CSR-Strategie, PR, Corporate Communication oder Marketingkampagnen - ich entwickle ganzheitliche Kommunikationskonzepte und berate.

Titelfoto: iStockphoto
 

Quellen:

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, LWE:
Grundsätze der Waldnutzung in FFH-Waldgebieten, in: waldwissen.net

Paul Benett, Steven Tanaka: Bionik, Hightech aus der Natur; Fackelträger Verlag Köln, 2016
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: 
Überblick zum Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRes)

BTE – Tourismus- und Regionalberatung Partnerschaftsgesellschaft mbB, Berlin:
Studie Naturtourismus in Deutschland 2016 

GEO und Peter Wohlleben: Wolhllebens Welt; Ein neuer Blick auf die Natur 
Gruner & Jahr, Hamburg 2019

Hella Kemper: Spring!, ZEIT Wissen Nr. 3, 8. Mai 2018

NABU Naturschutzbund Deutschland:
Zahlen und Fakten zum Wald in Deutschland und weltweit, Natur und Landschaft

Hans Otzen: Natur in Deutschland, 2013 Fackelträgerverlag Köln

 

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Über den autor

Klaus E. Jopp ist PR-Fachmann, Content-Produzent, Buchautor und Blogger. Er berät Marken und Branchen in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Vertrieb. Trends, Hypes und Gegentrends sind einige der Schwerpunktheme seiner blogthoughts.